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++++++++++ NACHRUF für HANS HIESSBÖCK ++++++++++
Unser lieber Kollege und Kochlehrer HANS HIESSBÖCK ist am 9. April 2021 unerwartet bei einer Wanderung auf der Perchtoldsdorfer Heide durch einen Herzstillstand verstorben.
Hans wurde am 26. Mai 1951 als zweites von neun Kindern in Bad Kreuzen in Oberösterreich geboren, wo seine Eltern eine kleine Nebenerwerbslandwirtschaft betrieben und sein Vater als Maurer und Gemeindebediensteter arbeitete.
Nach der Schulpflicht ging Hans mit 14 Jahren nach Wien, begann hier seine Kochlehre und besuchte damals schon als Berufsschüler das Haus der Wiener Gastwirte am Judenplatz!
Er wohnte im Don Bosco-Lehrlingsheim, wo er auch seine Gattin Hedwig kennen lernte. Sie stammt aus dem Weinviertel und war im Heim als Köchin beschäftigt.
Von seinem ersten Lehrlingsgehalt vervollständigte Hans Hiessböck seine Kochausrüstung und nach seiner Lehrabschlussprüfung arbeitete er in verschiedenen Gastronomiebetrieben, so z.B. im Griechenbeisl. Er war sehr teamfähig, hatte sich schon früh in den verschiedenen Küchenbrigaden emporgearbeitet und verdiente ganz gut.
Trotz finanzieller Einbußen stieg er 1971 als Entremetier in das „Sacher“ ein, wo er seinen späteren Direktor der GAFA, Franz Zodl, kennen lernte, der sich als Sous-Chef auch für eine bessere Entlohnung von Hans Hiessböck einsetzte. Hans war auch Ausbildner von unserem späteren Kollegen und Kochlehrer Harald Fargel.
1972 hatten Hans und seine Hedi geheiratet und 1973 und 1974 erblickten ihre beiden Söhne Hans-Christian und Alexander das Licht der Welt.
Nach dem Sacher verwirklichte Hans seinen Traum vom eigenen Betrieb und führte 5 Jahre lang in Grein das Restaurant „Schwarzes Rössl am Donaustrand", wie er gerne sagte.
Er arbeitete in der Küche und Hedi im Service, was mit zwei kleinen Kindern nicht so leicht war. Deshalb und wegen der dauernden Bedrohung durch jährliche Hochwässer gaben sie den Betrieb auf und gingen wieder nach Wien zurück.
Seine Gattin übernahm die Führung einer Trafik in der Herrengasse, Hans war bei ihr angestellt und kochte daneben in verschiedenen Betrieben und bei verschiedenen Anlässen.
So z.B. bekochte er schon früher mehrmals den schwedischen König, wenn dieser auf Schloss Greinberg bei seinem Onkel Prinz Leo zu Besuch war.
Nachdem Franz Zodl 1984 Direktor der GAFA geworden war, holt er Hans Hiessböck an die Schule, wo er zunächst bis 1992 verblieb. Er unterrichtete neben Kochen auch Speisenkunde, Ernährungslehre und Betriebspraktikum. Zu seinen Schülern zählten z.B. Fernsehkoch Andreas Wojta oder unser späterer Kollege Sasa Asanovic.
Hans hielt zahlreiche Kurse im Gastronomischen Institut, leitete auch Küchenmeisterkurse vom WIFI und war als Juror beim Kochwettbewerb „Goldenes Reindl“ tätig.
Mitte der 80-er Jahre erwarben Hans und Hedi ein Anwesen am Brandstetter Kogel in Neustadtl, wo sie sich vom Alltagsstress erholen konnten. Auch wir Kollegen durften sie dort besuchen.
Als Botschafter der Österreichischen Küche war Hans oft in der ganzen Welt unterwegs, so z.B. 1989 bei den „Wien-Wochen“ in Moskau oder 1994 bei der „1. Beisel-Woche“ in Honkong. Auch privat liebte er das Reisen und war mit seiner Gattin z.B. in China, Thailand oder in den USA.
Nach der GAFA betätigte er sich als Unternehmensberater für die Planung und Einrichtung von Küchen, so z.B. für die Schulküche in Saalbach und machte eine Ausbildung in Feng-Shui, um beides zu kombinieren.
2006 stieg Hans Hiesböck wieder in die GAFA ein, unterrichtete auch Gastronomie-Management und ging schließlich 2011 in die wohlverdiente Pension.
Er war zwar leistungsorientiert, aber er liebte vor allem seine Familie, das Feiern, berufsmäßig das gute Essen und den Genuss, speziell die Schokolade, und ab der 2. Lebenshälfte immer mehr den Sport.
Seine Liebe zum Bergsteigen entstand eigentlich schon in seiner Militärzeit bei den Gebirgsjägern, aber erst jetzt konnte er sie richtig ausleben: so bestieg er z.B. neben dem Großglockner auch Gebirge in Süd-Amerika, sowie den Kilimandscharo mit 5895 m in Afrika oder den heiligen Berg Tibets, den Kailash mit 6638 m. Geplant hätte er noch „Ausflüge“ nach Neuseeland oder eine Umrundung des Ulurus in Australien.
Neben dem Bergsteigen liebte er auch das Radfahren, so z.B. von Wien nach Rom, das Skifahren oder das Laufen z.B. beim Wien-Marathon im GAFA-Team.
Hans sang auch sehr gerne und war jahrelang Mitglied im „Chor der Begegnung“ in Wien.
Im Mai hätte er seinen 70. Geburtstag feiern können und nächstes Jahr seine Goldene Hochzeit.
Er hinterlässt seine Gattin, seine beiden Söhne und seine vier Enkelkinder.
Eine Verabschiedung ist möglich: Dienstag, 20. April 2021, 9.30 - 10.30 am Friedhof Hietzing, 1130 Wien, Maxingstraße 15.
Die Trauerfeier und Beisetzung finden Corona-bedingt im Familienkreis statt.
Das Team des GAFA-Absolventenvereins entbietet den Hinterbliebenen auch im Namen der Kollegenschaft sowie aller Schüler und Schülerinnen der GAFA, die ihn kannten, sein herzlichstes Beileid.
Lieber Hans, Du wirst uns sehr fehlen!
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